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Et kütt, wie et kütt
26. Januar 2023 @ 20:00 - 22:00
Dr. Josef Muhr, ein ausgewiesener Kenner der rheinischen Mundart, ist den Freunden des Drehwerks alles andere als unbekannt. Seit Bestehen unseres Hauses (2007) gehört er praktisch zum festen Inventar und ist bis heute nicht weniger als 45 (in Worten: fünfundvierzig) mal hier aufgetreten. Das hat außer ihm im Drehwerk noch kein anderer Künstler geschafft. „Jupp“ Muhr, der im vorigen Jahr seinen 80sten Geburtstag feierte, steht also mit der vorliegenden Ankündigung knapp vor seinem 50sten Drehwerk-Auftritt. „Et kölsche Swing-Trio“ heißt die „Band“, mit deren fetziger Unterstützung er seine kölschen Geschichten an den Mann und an die Frau bringt. Vital wie eh und je, präsentiert er sein nahezu unerschöpfliches Reservoir abendfüllender Mundartprogramme.
Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: unser Sprachempfinden und unser Sprechen sind am Hochdeutschen bzw. dem, was die Zeitungen, die Rundfunk- und Fernsehanstalten dafür halten, geschult. So entsteht mehr und mehr der Eindruck, als habe der Dialekt unserer Region in den letzten Jahrzehnten einen Rückzug in die (angebliche) Idylle der Jahrhundertwende angetreten und beschränke sich mittlerweile nur noch auf Bereiche wie „Brauchtum“ und „Karneval“. Diesem Eindruck will Dr. Josef Muhr als Autor dieser amüsanten Show, die (k)eine reine Nostalgie-Show ist, entgegentreten.
Diesmal gibt er (in Erinnerung an seinen ersten Drehwerkauftritt 2009) sein damals aufgeführtes Programm zum Besten:
„Et kütt, wie et kütt – Ein köl(ni)sches Leben in alten Swing- und Bluesmelodien“. Muhrs Texte in modernem Straßenkölsch bezeugen die Lebendigkeit unserer angestammten Sprache; und die Formulierungen, mit denen „Doktor Kölsch“ seine Lieder ankündigt und kommentiert, tun das gleiche. Eingebettet sind seine Texte in berühmte Jazztitel der Blues- und Swing-Ära, Melodien, die eine unzerstörbare Vitalität ausstrahlen und die durch Hans-Günther Adam (Piano) und Michael Buschmann (Schlagzeug) einfühlsam und mitreißend interpretiert werden. So zeigen die drei Akteure, dass die sogenannte Mundartpflege „nicht unbedingt Nostalgie sein muss, sondern handfeste, gelegentlich drastische Gegenwart sein kann“. (Bonner General-Anzeiger v. 26.01.97). Dauer: ca. 2 Std