Tages-Exkursion
Die Kölner Institution Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud ist eine der großen klassischen Gemäldegalerien Deutschlands und geht auf die umfangreiche testamentarische Hinterlassenschaft des vielseitigen Gelehrten und Sammlers Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) zurück, die sich ihrerseits vor allem aus „Säkularisationsgut“ speiste. Damit handelt es sich um das älteste Kölner Museum und zugleich eines der frühesten bürgerlichen Museen Deutschlands. Nach diversen provisorischen Unterbringungen konnte die Sammlung 1861 ihren ersten eigenen Bau beziehen, dessen Errichtung (in einem stark klassizistisch geprägten neogotischen Stil) von dem Kölner Kaufmann Johann Heinrich Richartz (1795-1861) finanziell entscheidend gefördert wurde.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde an der gleichen Stelle (nördlich der Minoritenkirche) 1957 ein Neubau nach Plänen von Rudolf Schwarz und Josef Bernard eröffnet. Das weitere Schicksal der Sammlung führte im Jahre 1986 zum Bezug eines von den Architekten Peter Busmann und Godfrid Haberer entworfenen Neubaus (zwischen Dom und Rheinufer), dem bis heute viele „Fans“ nachtrauern. Doch machte -nach Ansicht des Kölner Stadtrats- das starke Anwachsen der im gleichen Haus untergebrachten Sammlung Ludwig den erneuten Umzug des Wallraf-Richartz-Museums notwendig: Seit Anfang 2001 präsentiert es sich daher zwischen historischem Rathaus, Gürzenich und Alt-Sankt-Alban in dem nicht ganz unumstrittenen, sachlich-minimalistischen Neubau des Architekten Oswald Mathias Ungers. Die kurz darauf erfolgte „ewige Leihgabe“ zahlreicher impressionistischer und postimpressionistischer Gemälde durch den Schweizer Sammler Gérard Corboud wurde durch die Aufnahme seines Namens in den „amtlichen“ Museumstitel gewürdigt.
Schwerpunkte der Sammlung sind die Mittelalterabteilung, die einen fast lückenlosen Überblick über die Entwicklung der Kölner Tafelmalerei von 1300 bis 1550 erlaubt, die Barockabteilung, die u.a. mit Hauptwerken von Rubens und Rembrandt glänzt, sowie die Abteilung 19. Jahrhundert, die neben Gemälden der Romantik, des Realismus und des Impressionismus (u.a. Sammlung Corboud) auch Skulpturen zeigt.
Die drei genannten Sammlungsbestände bzw. -abteilungen sollen auf dieser Exkursion möglichst gleichgewichtig zur Geltung kommen. Die Führung beginnt in der Regel gegen 10 Uhr vormittags mit der „Abteilung Mittelalter“. Wie oben erläutert, stellt diese Abteilung mit ihrer Vielzahl von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gemälden aus der Zeit zwischen 1250-1550 den eigentlichen Kernbestand des ältesten Kölner Museums dar.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause geht es weiter mit den Hauptwerken aus den Abteilungen „Barock“ (Rembrandt, Rubens, Murillo, Bramantino, David Teniers, Gerard ter Borch, Arend de Gelder u.v.a.) und „19. Jahrhundert“ (Munch, Ensor, Gaugin, Monet, Cézanne, Renoir, Caspar David Friedrich, Menzel, Courbet, Feuerbach u.v.a.). Selbstverständlich wird auch die Fondation Corboud in diese Entdeckungsreise mit einbezogen. Schluss der Veranstaltung ist gegen 17.30 Uhr.